Ausstellungseröffnung „Joseph Beuys und die documenta“ in der Deutschen Botschaft in Peking
Am 3. September 2021 wurde vom deutschen Botschafter Prof. Dr. Jan Hecker die von Berlin aus in Kooperation mit dem documenta-Archiv Kassel und der Zeppelin Universität Friedrichshafen kuratierte Kabinett-Ausstellung „Joseph Beuys und die documenta“ in seiner Pekinger Residenz eröffnet. In einem Art-Talk sprachen und diskutierten aus Berlin live zugeschaltet Finanzsenator a. D. Hans Eichel und Kurator Klaus Siebenhaar über das „7000 Eichen“-Projekt, der Direktor der Central Academy of Fine Arts (CAFA) in Peking, Prof. Dr. Yu Ding, über Kassel, die documenta und China sowie sieben CAFA-Studentinnen über ihre Beuys-Images auf der Grundlage ihres „Cosmos-Beuys“-Seminars im Sommersemester 2021.
Neben zahlreichen Fotos, Dokumenten und Fernsehsequenzen in der Haupthalle der Residenz, die die Entwicklung des Beuysschen „Erweiterten Kunstbegriffs“ anhand seiner documenta-Auftritte 1964 bis 1982 und posthum 1987/1992 nachzeichnen und vermitteln, hat das studentische CAFA-Team des begleitend stattfindenden „Cosmos Beuys“-Seminars den Bibliotheksraum in eine eigenständige Ausstellungs-Montage transformiert. Über 80 geladene Gäste, u. a. chinesische Künstler, Kuratoren und Kunstprofessoren, zeigten sich von Idee, Konzeption und Umsetzung beeindruckt. Ein kleines Begleitbuch in deutscher und chinesischer Sprache bietet eine Einführung in Beuys‘ Kunst- und Weltbild.
Mit großer Bestürzung haben wir den völlig unerwarteten, plötzlichen Tod des neuen deutschen Botschafters Jan Hecker zwei Tage nach der Eröffnung zur Kenntnis nehmen müssen.
„Budapest x Berlin“-Projekt mit Neustart
Im September 2021 ist die 2018 begonnene Kulturprojekt-Reihe „Budapest x Berlin“, eine Kooperation des IKMW mit der Kulturstiftung Starke, Berlin, und der Eleven Blokk Art Foundation, Budapest, fortgesetzt worden. In Berlin wurde am 10. September im Löwenpalais der Kunststiftung Starke die Ausstellung „Menschen und Städte: Kim Corbusier“ eröffnet, und am 26. September folgt in Budapest als Hommage à Beuys die Aktion „Ausfegen 21“, mit der das neue Kultur- und Stadtentwicklungsprojekt St. Margret eröffnet wird. Sowohl die erstmals außerhalb Ungarns gezeigten Werke der mit 27 Jahren bereits verstorbenen Kim Corbusier als auch die „Ausfegen“-Aktion intensivieren die internationalen postpandemischen Kunstprojekte des IKMW.
Klaus Siebenhaar diskutiert bei der Konferenz „Neo Budapest“ in Ungarn
Auf der Konferenz „Neo Budapest“, ausgerichtet von Night Mayor Budapest, diskutiert Klaus Siebenhaar am 28. September 2018 im Fészek Művész Klub in Budapest mit Experten aus Budapest, Berlin, London, Vilnius und Amsterdam über den Zusammenhang von Night-Time-Economy, Kreativwirtschaft und Stadtentwicklung. Aus dem internationalen Erfahrungsaustausch sollen Impulse für die dynamisch wachsende Budapester Kultur- und Kreativbranche entstehen.
Die Konferenz ist der zweite Teil eine Kooperation zwischen Berlin, u. a. vertreten durch das IKMW und Budapest, u. a. vertreten durch Night Mayor Budapest. Bereits am 30. August wurde im Rahmen dieser Kooperation die Ausstellung „Dreams come from the past, not from the future“ bei der Stiftung Starke im Löwenpalais, Berlin eröffnet.
Dreams come from the past, not from the future
Ausstellung in der Stiftung Starke zeigte junge ungarische Kunst als ersten Teil eines Brückenschlags zwischen Berlin und Budapest.
Die von Flóra Gadó kuratierte Ausstellung zeigte vom 30. August bis zum 23. September 2018 junge ungarische Kunst, die sich in sehr unterschiedlichen Positionen und Formen mit dem Spannungsverhältnis von Tradition und Gegenwart auseinandersetzt. In den Träumen und Visionen von gestern wird ein tieferes Verständnis von Gegenwart und Zukunft gesucht – und damit Impulse für die beiden im Umbruch befindlichen europäischen Metropolen.
Als zweiter Teil der Kooperation fand am 27. September 2018 die mit dem Night Mayor Budapest organisierte internationale Konferenz „Neo Budapest“ in Budapest statt, in der Entwicklungsstrategien an der Schnittstelle zwischen Clubkultur, Kreativwirtschaft und Stadtgesellschaft austauscht wurden.
Ausstellung „Mythos documenta“ in China
Eröffnung der ersten großen Museumsausstellung zur Geschichte der documenta im CAFA Art Museum in Peking
Zum ersten Mal wurde in China in der eigens für ein chinesisches Publikum konzipierten Ausstellung „The Myth of documenta – Arnold Bode and his Heirs“ die Geschichte der documenta präsentiert. In einer Kooperation zwischen dem CAFA Art Museum und dem Institut für Kultur- und Medienmanagement der Freien Universität Berlin wurden auf 1.500 Quadratmetern anhand umfangreicher Materialien vor allem des documenta archivs die wesentlichen Entwicklungsetappen der weltweit bekannten Ausstellung nachgezeichnet. Die Schirmherrschaft übernahm das Auswärtige Amt mit Staatsminister Michael Roth.
Über 600 Exponate (u.a. Fotos, Filme, Zeitungen, Handschriften, Kunstwerke, Installationen, Montagen) veranschaulichen die unterschiedlichen kuratorischen Konzepte von Arnold Bode bis Carolyn Christov-Bakargiev. Die über 60-jährige Erfolgsgeschichte der documenta wird vom Gründungsmythos bis hin zu ihren künstlerischen Konflikten, Brüchen und Transformationen in den vier großen Kapiteln „Reconstruction“, „Transformation“, „Anything Goes“, „Global Discourse“ räumlich erlebbar gemacht. In einem Prolog erfährt der documenta-Erfinder Arnold Bode eine besondere Würdigung, und ein documenta-Lab widmet sich erstmalig den kunstvermittelnden Innovationen der Kasseler Weltausstellung zeitgenössischer Kunst.
Mit der Ausstellung, die in Peking vom 1. bis 31. März 2017 sowie in der New Gallery of Art in Shanghai vom 28. April bis 18. Juni 2017 gezeigt wurde, verbindet sich ein Kooperationsvertrag zwischen der documenta gGmbH und der Central Academy of Fine Arts (CAFA), der ein documenta Research Center und eine chinesische documenta-Website vorsieht.