Forschung und Publikationen

Das IKMW führt empirische Forschung im Kultur-, Medien- und Bildungsbereich durch. Das Forschungsspektrum reicht dabei von der Besucher- und Kulturnutzerforschung über Kulturmarktforschung in nationalen und internationalen Kontexten bis hin zu Machbarkeitsstudien für Projekte und kulturelle Infrastruktur, Branchenstudien und Potenzialanalysen sowie Forschung zu Medienentwicklung / Medienkulturen. Dazu gehören insbesondere auch Studien an der Schnittstelle von Kultur, Technologie, Organisationsentwicklung und kultureller Kommunikation/Vermittlung (s. TADE 21). Ausgewählte Studien werden regelmäßig publiziert.

Veröffentlichungen aus der Arbeit des IKMW

Klaus Siebenhaar: TV-Duell Höcke gegen Voigt: Medienexperte sieht eine „klaren Sieger nach Punkten“. Interview auf Welt.de. 2024.

Achim Müller, Klaus Siebenhaar: Stadt – Theater – Publikum. Publikums- und Bevölkerungsstudie 2023 Niedersächsische Staatstheater Hannover. Berlin 2023.
(Inhaltsverzeichnis zum Download: Stadt-Theater-Publikum_Content)

Klaus Siebenhaar, Achim Müller (Hrsg.): Timehouse: Where are we NOW?. Booklet zur Ausstellung im Löwenpalais Berlin. Berlin 2023.

Klaus Siebenhaar, Achim Müller: Real time Extended reality Applications and Languages to Innovate creative industries‘ Narratives – Impact Study and Policy Recommendations. Berlin 2022.
(Inhaltsverzeichnis zum Download: Real-In_Impact Study_Content)

Klaus Siebenhaar: Schlesinger-Affäre: So schafft man sich selbst ab. Berliner Morgenpost online, aktualisiert 15.08.2022.

Klaus Siebenhaar: Cosmos Beuys. Art – World View – documenta. Berlin 2022.

Klaus Siebenhaar: Traum von der Teilhabe. Was Kulturinstitutionen zur Erhöhung ihrer
Reichweite leisten können – und was nicht. In: Museumsjournal, Ausgabe 3/22.

Klaus Siebenhaar: documenta. Die Geschichte der Weltkunstausstellung. Berlin 2022.

Klaus Siebenhaar: Kosmos Beuys. Kunst – Weltbild – documenta. Peking/Berlin 2021.

Achim Müller, Klaus Siebenhaar: Kassel, seine städtischen Museen und ihr Publikum. Eine vergleichende Besucherstudie, Berlin 2020.

Klaus Siebenhaar, Achim Müller: Unternehmerische Kulturförderung in Deutschland, Berlin 2019.

Klaus Siebenhaar, Achim Müller: Opernsänger mit Zukunft! Karriereaussichten für Nachwuchssänger im deutschen Kulturbetrieb – Analysen, Erfahrungen, Empfehlungen, Gütersloh 2019.
(Inhaltsverzeichnis zum Download: Opernsaenger mit Zukunft_Content)

Gunnar Bender, Ralf Herbrich, Klaus Siebenhaar (Hrsg.): Mit Optimismus in die Zukunft sehen. Künstliche Intelligenz – Chancen und Rahmenbedingungen. Berlin 2018.

Klaus Siebenhaar, Achim Müller: Bildung für die Praxis. Studiengänge für die Berliner Musikwirtschaft, Berlin 2018.

Achim Müller, Klaus Siebenhaar: European Theatre and the Public. Development, Orientations and Evidence, Berlin 2016.

Klaus Siebenhaar: Auftrag Publikum. Der Hochkulturbetrieb zwischen Audience Development und Ereignisästhetik, Berlin 2015.

Vorhang zu? Vorhang auf!

Vortrag bei Tagung der Evangelischen Akademie Loccum

Die zweitägige Tagung „Vorhang zu?“ der Evangelischen Akademie Loccum widmete sich mit Vertretern von Bühnen, Wissenschaftlern und Journalisten den zukünftigen Perspektiven und Rollen von Theatern – mit besonderem Blick auf die Situation in Niedersachsen. (Die Agenda der Tagung zum Download hier: Vorhang zu_Agenda)

Klaus Siebenhaar steuerte aus der Forschung und den Publikationen des IKMW zentrale Trends in Zusammensetzung, Verhalten und Erwartungen des Theaterpublikums bei – zusammen mit daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen bezüglich Zielgruppenauswahl, Programmgestaltung, Verbesserung von Atmosphäre und Aufenthaltsqualität sowie zeitgemäßer Kommunikation mit dem postpandemischen Publikum. (Die Präsentation zum Vortrag zum Download hier: Vorhang auf_Loccum_24-01-16)

Theater und Publikum im Umbruch

Siebte Publikumsstudie am Badischen Staatstheater Karlsruhe

Von Mai bis Oktober 2023 führte das Institut für Kultur und Medienwirtschaft für das Badische Staatstheater Karlsruhe die nun siebte Publikumsstudie seit 2011 durch und setzte damit eine im deutschsprachigen Raum in Tiefe und Kontinuität einzigartige Längsschnittstudie fort.

Für die repräsentative Befragung des Publikums konnten die Besucher entweder einen der vor Ort verteilten Fragebögen ausfüllen oder den identischen Online-Fragebogen beantworteten. Zusätzlich wurden mit insgesamt neun Fokusgruppen Zielgruppen mit besonderer Relevanz für die nachhaltige zukünftige Publikumsentwicklung vertieft analysiert: „inaktive“ Besucher, deren letzte Besucher ein Jahr und mehr zurücklagen, Ausländer und Menschen mit Migrationshintergrund sowie Lehrer aus verschiedenen Schulformen und Vertreter von Kinder- und Jugendzentren.

Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2024 vom Badischen Staatstheater veröffentlicht und werden dokumentieren, ob sich die in der jüngsten Studie des IKMW für die Niedersächsischen Staatstheater Hannover belegten allgemeinen Herausforderungen an Theater – die anhaltende Zurückhaltung vieler Besucher nach dem Einschnitt der Corona-Pandemie, die zunehmenden Volatilität und Multioptionalität von Kulturnutzungsentscheidungen sowie die immer mehr in den „geschlossenen“ Welten von Messengern stattfindenden Kommunikation und Entscheidungen der Generationen Y und Z  – sich auch bei diesem großen deutschen Stadt- und Staatstheater auswirken.

Dazu wird zu untersuchen sein, wie stark sich die umfassenden Baumaßnahmen im Zuge von Sanierung und Umbau des Staatstheaters in Zeiten der gewachsenen Erwartungen an ein angenehmes Gesamtbesuchserlebnis in einer einladenden, „wohligen“ Atmosphäre auf die Besuchserfahrung und Bewertung des Publikums auswirken – und welche Ansatzpunkt für Gestaltung der Bauzeit bis 2034 abgeleitet werden können.

Lehre und Weiterbildung

Das Kernteam des IKMW verfügt aus der Zeit des Vorgängerinstituts IKM über jahrzehntelange Lehr- und Weiterbildungserfahrung an deutschen wie internationalen Universitäten, Akademien und Hochschulen. Das disziplinäre Spektrum reicht von Geisteswissenschaften (Germanistik, Theaterwissenschaft), Kultur- und Kommunikationswissenschaften bis hin zu Kultur- und Medienmanagement.

Ein Schwerpunkt der Weiterbildungsangebote liegt im Bereich der Nachwuchsführungskräfteentwicklung in Deutschland und Asien, gemeinsam mit Partnern wie der Central Academy of Fine Arts (CAFA) in Peking und der National University of Mongolia in Ulan Bator.

Lehre an Hochschulen (Auswahl)

  • Freie Universität Berlin
  • Central Academy of Fine Arts Beijing
  • Popakademie Baden-Württemberg, Mannheim
  • Theaterakademie Shanghai
  • New York University

„Art = Life and Life = Art“

Der Zusammenhang von Kunst und Leben, von Artefakt und Realität in seinen gebundenen und ungebundenen Manifestationen ist Ausgangspunkt und dauerndes Spannungsverhältnis künstlerischer Produkion seit der Antike. Das im Wintersemester 2023 an der Central Academy of Fine Arts (CAFA) in Peking als Online-Live-Format abgehaltene Recherche-Seminar ging dieser Konstitution künstlerischer Herausforderung in sehr unterschiedlichen „Fallstudien“ nach. (Seminarplan zum Download: CAFA_Winter23-24_Lecture Plan)

Die Studenten schlüpfen dabei in die Rolle von Detektiven, die sich methodisch an Sherlock Holmes‘ Deduktion bzw. an wissenschaftlichen Analyseinstrumentarien orientieren.

Praktischer Höhepunkt war ein dreistündiger Live-Stream aus dem Humboldt-Forum, wo Programmdirektor Jan Linders anschaulich die programmatisch-institutionellen Herausforderungen einer gesellschaftlich offenen, multidisziplinären Kunsteinrichtung vermittelte. (Beobachtungen der Studenten vom Besuch finden sich hier: CAFA_Winter23-24_Observations on the Humboldt Forum)

Im Februar 2024 werden die chinesischen „Detektive“ in fünf Gruppen aus ihrer Perspektive, ihren Beobachtungen und Spurensuchen multimedial und narrativ ihre Fallstudien und potenziellen Antworten dokumentieren.

Stadt – Theater – Publikum

Publikums- und Bevölkerungsstudie für die Niedersächsischen Staatstheater Hannover veröffentlicht

Die Niedersächsischen Staatstheater Hannover sind eines der traditionsreichsten und größten deutsche Drei-Sparten-Häuser, die beispielhaft für künstlerische Vielfalt und Bürgernähe stehen. Nicht zuletzt deshalb haben sie die nun als Buch vorliegende Studie in Auftrag gegeben.

Es ist die erste umfassende, die Bevölkerung wie das abendliche Publikum einschließende post-pandemische Untersuchung, die Aufschluss über soziodemographische Profile, Herkunft sowie Motivation des Theaterpublikums, aber auch über Neu- und Umorientierung ehemaliger Besucherinnen und Besucher liefert.

Über das Beispiel der Niedersächsischen Staatstheater hinaus lassen sich – datenbasiert und kontextualisiert – wertvolle, verallgemeinerbare Erkenntnisse für die Rück- und Neugewinnung inaktiver oder abstinenter Publikumsgruppen gewinnen.

In den Niedersächsischen Staatstheater Hannover hat das IKMW bereits mit mehreren Abteilungen begonnen, in Workshops aus den Ergebnissen der Studie konkrete Maßnahmen zu entwickeln, ihre Umsetzung vorzubereiten und zu begleiten. Die Erkenntnisse liegen nun vor, die Arbeit in den Theatern können beginnen.

Das Buch ist erhältlich beim B&S Siebenhaar Verlag + Medien:

Achim Müller und Klaus Siebenhaar:
Stadt – Theater – Publikum
Publikums- und Bevölkerungsstudie 2023
Niedersächsische Staatstheater Hannover

B&S SIEBENHAAR VERLAG + MEDIEN OHG
ISBN: 978-3-949111-15-0
25,00 Euro

Besuch von alten Freunden

Erste chinesische Gruppe der Central Academy of Arts (Peking) seit Corona in Berlin

Zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie besuchte vom 7. bis 13. August 2023 eine Gruppe von Mitgliedern der Central Academy of Fine Arts in Peking Berlin für eine Feld- und Studienreise. Sie wurden von Prof. Klaus Siebenhaar im Löwenpalais der Stiftung Starke festlich begrüßt und erhielten eine einführende Vortrag zur Kulturlandschaft und den politischen Rahmenbedingungen in Deutschland und der Metropole Berlin.

Kern der Studienreise war ein intensive Besuchsprogramm bei Kulturinstitutionen und -unternehmen in Berlin, von den Jahrtausende der Weltkultur bewahrenden Museen auf Museumsinsel und Kulturforum über die Dokumentation künstlerische Schaffens in Berlin in der Berlinischen Galerie bis zu namhaften Galerien und dem Auktionshaus Grisebach.

Ergänzt wurde das Programm in Berlin mit zwei Exkursionen: Zunächst ging es nach Dessau zum auch in China berühmten Bauhaus – den Meisterhäusern und dem Bauhaus Museum. Danach war Potsdam das Ziel, neben dem „Muss“ Schloss Sanssouci die beiden Geschenke des SAP-Gründers Hasso Plattner an die Stadt: das Museum Barberini mit seinen beeindruckenden Monets und das jüngst wiedereröffnete Das Minsk mit seiner Sammlung von Kunst aus der ehemaligen DDR.

(Das Programm der Feld- und Studienreise zum download: CAFA_2023_Study Trip_Itinirary_23-08-03)

Wissenschaft und Praxis

Lehrveranstaltungen in Berlin, Mannheim und Peking

Das Sommersemester ist schon traditionsgemäß die intensivste Zeit praxisorientierter akademischer Lehre

Das gilt sowohl für das literaturwissenschaftliche Seminar „Berlin Montage 1920/2020“ (Klaus Siebenhaar) an der Freien Universität Berlin als auch für die musikwirtschaftliche Lehrveranstaltung „Audience Development“ an der Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim (Achim Müller).

Eine besondere Herausforderung stellt das rund 40-stündige Zoom-Seminar „Western Culture Management: Trends, Topics, Challenges“ an der Central Academy of Fine Arts (CAFA), Peking, dar, verbindet es doch multimedial aufbereitete Lehrinhalte mit stundenlangen Live-Streams z.B. von der Museumsinsel, dem Humboldt Forum und dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin sowie dem documenta archiv in Kassel, mit Live-Diskursformaten in der Galerie Friese, der Kulturprojekte GmbH oder dem neuen documenta-Geschäftsführer Prof. Dr. Andreas Hoffmann in Kassel (Klaus Siebenhaar/Achim Müller mit Gästen wie Jan Linders, Daniel Neugebauer, Moritz van Dülmen, Mona Stehle, Klaus-Gerrit Friese, Martin Groh, Dr. Matthias Henkel).

Kulturprojekte

Kulturelle Produktionen – in eigener oder kooperativer Trägerschaft – gehören bereits zur Tradition des IKMW. Vor allem im Ausstellungsbereich, aber auch interdisziplinäre Projekte im Schwerpunktbereich Kultur und Stadtentwicklung verfügt das IKMW bereits über sein Vorgängerinstitut über jahrzehntelange Expertise. Dieses Erfahrungs- und Handlungswissen kommt nun auch in internationalen Kooperationen zum Tragen.

Zu den großen Ausstellungsprojekten gehören die „Mythos dokumenta“-Ausstellung im CAFA Art Museum und Peking (2017), „Arnold Bode und seine Erben“ in der New Gallery of Art in Shanghai (2018) sowie Ausstellungs- und Konferenzprojekte im Rahmen der Reihe „Budapest x Berlin“. Aktuell wird in der Residenz der Deutschen Botschaft in Peking die in Kooperation mit der Zeppelin Universität Friedrichshafen und dem documenta-Archiv entstandene Kabinettausstellung „Joseph Beuys und die documenta“ gezeigt.

Timehouse: Where are we NOW?

Chinesisch-deutsche Ausstellung im Löwenpalais, Berlin

Am 31, März 2023 wurde im Löwenpalais, Berlin ein gemeinsames Ausstellungsprojekt der Central Academy of Fine Arts (CAFA), Peking, der Kunstakademie Düsseldorf, der Freien Universität Berlin, des Instituts für Kultur und Medienwirtschaft (IKMW) Berlin und der Kunststiftung Starke, Berlin, eröffnet.

Für zwei Wochen verwandelt sich das Löwenpalais in ein „Zeithaus“, in dem sich ein studentisches „Curatorial Team“ der Central Adademy of Fine Arts (CAFA) aus Peking auf die Suche nach seiner Gegenwart begeben hat. In fünf Themenräumen („Transition“, „Underground“, „Crisis & Survival“, „Repair and Healing“, „Dreams“) spiegeln sich in den unterschiedlichen künstlerischen Positionen und Formaten von Video über Installation, Fotos, Poster bis hin zu Objektkunst Welt-Ansichten und Lebensgefühle der viel zitierten „Generation Z“.

Eingeladen wurden 48 zumeist junge Künstlerinnen und Künstler aus China, aber auch der internationale Nachwuchs der Düsseldorfer Kunstakademie. Diese Ausstellung ist sowohl in ihrer Entstehung als auch Realisation ein Experiment der besonderen Art in post-pandemischen Zeiten – „Distance Curating“ unter akademischer Anleitung und Betreuung über 10.000 km hinweg: Teams, Künstler und ein Ort, in dem man sich nie physisch begegnet ist, in dem sich nur das Team der Düsseldorfer Kunstakademie und die Hochschullehrer analog bewegt haben.

Zum ersten Mal wird in dieser deutsch-chinesischen Produktion das gesamte Löwenpalais von der Lounge über den Keller bis zu den drei traditionellen Ausstellungsräumen hin bespielt. Zur Ausstellung wird ein Booklet erscheinen,  das das „Making of“ der Ausstellung sowie die Künstlerliste enthält.

Die Ausstellung ist bis 15. April 2023 von 10 bis 17 Uhr zu sehen. Adresse: Kunststiftung Starke, Löwenpalais; Königsallee 30-32; 14193 Berlin. https://stiftungstarke.de/

Einen lebendigen Eindruck von der Eröffnung der Ausstellung gibt eine Reportage im Youtube-Kanal der in Berlin lebenden Koreanerin Moon Suk: