Online-Seminar „Curated City“ an der CAFA Beijing

Kooperationsprojekt Beijing-Berlin-Budapest beschlossen

Kurz vor Weihnachten wurde das multimediale Hauptseminar „Curated City: Abut Art, Urban Space and Public Interest“ an der Central Academy of Fine Arts (CAFA) im Masterstudiengang „Arts Management“ erfolgreich abgeschlossen. Das interdisziplinäre und praxisorientierte 30-stündige Lehrprogramm schloss mit Achim Müller und Daniel Ongjerth erstmals zwei Projektleiter des Berlin-Budapest/St. Margereten Kulturentwicklungsprojektes ein.

Aus dem Seminar heraus bildete sich ein achtköpfiges „CAFA Collective“, das in die Programmentwicklung in Budapest eingebunden wird, und bei der Umsetzung spezieller Online-Kulturangebote helfen wird. Diese experimentelle internationale Projektkooperation fühlt sich organisational wie operativ dem „Lumbung“-Modell des documenta fifteen-Leitungskollektivs „ruangrupa“ verbunden.

„Sophie Scholl – Geschichte(n) der Zivilcourage“

Ein Sprachprojekt mit Mitteln der kultur-medialen Förderung im digitalen Raum

Kulturell-mediale Bildung in Zeiten der Pandemie bedeutet sowohl Herausforderung als auch Chance. Dies gilt vor allem für kulturell-mediale Bildungsprojekte im internationalen Kontext. „Sophie Scholl – Geschichte(n) der Zivilcourage“, das von Stephan Reischl gemeinsam mit Dagmar Boeck-Siebenhaar, dem Community Dance-Choreographen Josef Eder und dem Medienpädagogen Matthias Baumann im Auftrag des Goethe Instituts Athen und mit Unterstützung der „Stiftung Weiße Rose e.V.“ durchgeführte Kreativ-Projekt zur sprachlichen und kulturell-medialen Bildung, veranschaulicht diese sehr spezifische „Gewinn-und-Verlust“-Rechnung exemplarisch. Was als physisch-analoges Sprachcamp mit Jugendlichen aus zehn Ländern der Region Südosteuropa geplant war, musste coronabedingt in eine hybride Form transformiert werden. Das bot aber gleichzeitig die Möglichkeit, neue Wege zu beschreiten und ein einzigartiges mehrmonatiges digitales Pilotprojekt zu entwickeln, das auch für zukünftige internationale Projekte und Workshops beispielhaft sein dürfte.

Das IKMW-Team erarbeitete umfangreiche didaktische Materialien zur Projektpatin und zum Thema „Sozialengagement“ sowie Online-Workshop-Formate für die Lehrer/innen und Schüler/innen.

Konkret mussten die beiden zentralen Kreativformate D(eutsch) a(ls) F(remdsprache)-Dokutheater und DaF-Tanztheater im digitalen Raum verwirklicht werden. Es galt fortan, den digitalen Raum der Online-Lehre und künstlerischen Übungen mit dem realen Lebens- und Erfahrungsraum der Jugendlichen zu einem hybriden Gemeinschaftsraum zu verschmelzen.

Nach einem Kickoff, mehrtägigen Workshops mit Lehrern aus den PASCH-Schulen der Region und einer Ideen-Börse, bei denen das Thema diskutiert und die Projektmaterialien erläutert wurden, waren die Schülerinnen und Schüler zum ersten Mal gefordert: In drei Aufgaben sollten sie wichtige Orte, Vorbilder und – in einer ‘Botschaft an die Welt’ – Herausforderungen in ihrem Umfeld, ihrer Stadt oder ihrem Land in kreativer Weise vorstellen. Alle Beiträge der ‚SOE-Jung-Künstler’ wurden zum ersten Baustein der PASCH-VR-360-Grad-Ausstellung. Rund 300 Jugendliche beteiligten sich an dieser Auftakt-Phase.

In einem Wettbewerb wurden die Teilnehmer für das digitale Camp ausgewählt. Dort beschäftigten sich die Jugendlichen zunächst mit der Projektpatin, um anschließend gegenwärtige gesellschaftliche Herausforderungen zu erörtern und Zukunftsperspektiven aufzuzeigen. Originaldokumente – Briefe, Tagebucheinträge und Zitate – lieferten den Ausgangspunkt für erste künstlerisch-sprachliche Gruppenarbeiten über Ländergrenzen hinweg. Nach dem täglichen ‘Online-Tanz-Warm-Up’ war es faszinierend zu erleben, wie die PASCH-Schüler aus SOE ihre unterschiedlichen Talente in die Entwicklung der Werke für die Ausstellungsräume einbrachten: Als “Tänzer“, „Musiker“, „Schauspieler”, “Dichter”, “Filmemacher” und “Hörspielproduzenten” arbeiteten sie in Teams und nutzten dabei neben Zoom auch viele andere Online-Tools für ihren Kreativ-Austausch.

Eine „Weltpremiere“ steht zum Abschluss des Projekts: die erste VR-Ausstellung der PASCH-Geschichte. Die „Südosteuropa“-Abteilung des neu entwickelten VR-360-Grad-Museums präsentiert den Besuchern eine Fülle von “Sprach-Kunstwerken“ in verschiedenen Kreativ-Formaten. Die „Südamerika“-Abteilung ist ab Ende November 2021 online zu besichtigen.

Hybriden kulturell-medialen Bildungsformaten dieser innovativen Art wird auch in der Postpandemie-Zeit mit ihren Nachhaltigkeits- und Kostengeboten die Zukunft gehören. Das IKMW wird diesen Weg konsequent weitergehen und vor allem unter technologischen, didaktischen, inhaltlich-künstlerischen sowie wirkungsästhetischen Gesichtspunkten weiterentwickeln und -ausbauen.

Hier gibt es eine Dokumentation über das Projekt auf Youtube. 

Neue Wege auf vertrauten Feldern

Das IKMW expandiert personell und thematisch.

Das IKMW expandiert und erweitert sein Portfolio in Richtung wissenschaftliche Weiterbildung im Bereich Kultur- und Medienmanagement sowie kulturell-mediale Bildung. Über Kooperationen mit der National University of Mongolia in Ulan Bator und der Zeppelin Universität Friedrichshafen werden akademische Weiterbildung für Nachwuchsführungskräfte aus Institutionen der Kultur und Kreativwirtschaft, studentische „Summer Schools“, Campusentwicklung und Lehrveranstaltungen konzipiert und durchgeführt. Die bereit bestehenden Lehrvereinbarungen mit der Central Academy of Fine Arts (CAFA) in Peking und der Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim sowie die Titellehre an der Freien Universität Berlin werden fortgesetzt.

Für die neuen analogen wie digitalen Lehrprojekte im Bereich der kulturell-medialen Bildung verstärkt sich das IKMW personell mit dem international erfahrenen Projektmanager Stephan Reischl. Er wird gemeinsam mit der Dipl. päd. Dagmar Boeck-Siebenhaar diesen Bereich aufbauen und verantwortlich leiten. Ein erstes Programm ist für den Herbst/Winter 2021 in Planung.

Geschichte und Profil

Das Institut für Kultur und Medienwirtschaft (IKMW) wurde 2016 von Prof. Dr. Klaus Siebenhaar (Freie Universität Berlin) und dem Musikverleger Prof. Dr. Rolf Budde (†2018) als Nachfolgeinstitut des FU-Instituts für Kultur- und Medienmanagement (IKM) gegründet. Die Hauptaufgabe des IKMW bestand darin, in nunmehr privatwirtschaftlicher Trägerschaft Forschungsschwerpunkte sowie Kunst- und Kulturprojekte auf internationaler Ebene des IKM fortzusetzen und zu erweitern. Neben Auftragsforschung insbesondere im Bereich Audience Development, privatwirtschaftlicher Kulturförderung, Kultur- und Stadtentwicklung konnte vor allem auch die Tradition ambitionierter Kunst- und Kulturprojekte wie Ausstellungen und Festivals fortgeführt werden. Gleiches gilt für die etablierten akademischen Weiterbildungsprogramme wie KUMA (Kulturmanagement in China und der Mongolei).

Nach fünf erfolgreichen Jahren wird ab 2021 das Spektrum sowohl um kulturell-mediale Bildung im schulischen Bereich als auch Kooperationsformen im wissenschaftlich-akademischen Feld erweitert. Neben Universitäten, Akademien und Instituten aus China, der Mongolei und Ungarn ist eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Zeppelin Universität Friedrichshafen und der Popakademie Baden-Württemberg, Mannheim, vorgesehen. Thematisch fokussiert werden alle bisherigen sowie die neuen Forschungs-, Kulturproduktions-, Kulturvermittlungs- und Weiterbildungsaktivitäten auf der Plattform TADE 21. Dort sind fortan die unterschiedlichsten Projekte, Programme, Lehrformate unter der wechselseitigen Bedingtheit von (Medien-)Technologien („Technology“), künstlerisch-kultureller Entwicklung („Arts“), organisational-managerialer Konzepte („Design“) und externer kultureller Kommunikation und Vermittlung („Education“) gebündelt. TADE 21 ist von nun an Dachbegriff, Rahmen und interdisziplinäre Querschnittsaufgabe aller Aktivitäten des IKMW.

Struktur und Protagonisten

Das IKMW folgt organisational einer flexiblen, projektbezogenen Plattform- und Netzwerkstrategie. Ein Kernteam erweitert sich aufgabenbezogen über universitäre und außeruniversitäre Partner zu temporären Projekt- und Forschungsorganisationen. Über die einzelnen Kompetenzzentren (ZAD, KUMA, BMPS) können auch langfristige Forschungs- und Weiterbildungsprogramme institutionalisiert werden. Für die nahe Zukunft sind darüber hinaus lokale Niederlassungen in internationalen Standorten geplant.

Kompetenzzentren des Instituts für Kultur und Medienwirtschaft

Unter dem Dach des IKMW werden drei etablierte und erfolgreiche universitäre Kompetenzzentren weitergeführt: das Zentrum für Audience Development und die BerlinMediaProfessionalSchool. In diesen Zentren wird ein breites Portfolio von Kompetenzen, Erfahrungen und Leistungen gebündelt, um spezielle Herausforderungen des Kulturbereichs und der Medienwirtschaft ganzheitlich zu bewältigen.

Zentrum für Audience Development (ZAD)

Das Zentrum für Audience Development (ZAD) beschäftigt sich mit den konzeptionell- organisatorischen Voraussetzungen zur Gewinnung, Bindung und Entwicklung der Kulturpublika von heute und morgen. Damit verbindet sich ein ganzheitliches Verständnis von „Audience Development“ als integrales Führungs- und Handlungsparadigma, dass alle Gestaltungsfelder einer Institution (Leitbilder, Positionierung, Programmierung, Vermittlung / Education, Marketing / ÖA und Ticketing / CRM), umfasst.

Kulturmanagement in China und der Mongolei (KUMA)

„Kulturmanagement in China und der Mongolei“ ist ein seit 2009 im Vorgängerinstitut zunächst auf China fokussiertes akademisches Weiterbildungsprogramm für Nachwuchsführungskräfte aus dem Kulturbereich in englischer Sprache. Es verbindet wissenschaftliche Seminare auf Masterniveau mit anschließenden Exkursionen und Praxisgesprächen in deutschen Kultureinrichtungen sowie Kurzpraktika. Seit 2019 gibt es KUMA auch für mongolische Nachwuchsförderkräfte mit ähnlichem Curriculum. Darüber hinaus werden vermehrt Summerschools und onlinebasierte Weiterbildungsmodule angeboten.

BerlinMediaProfessionalSchool (BMPS)

Die BerlinMediaProfessionalSchool ist ein unabhängiges, transdisziplinär arbeitendes Kompetenzzentrum mit starker medienpraktischer Vernetzung und internationaler Ausrichtung am Medienstandort Berlin. In ihren Forschungsprojekten und akademischen Veranstaltungen widmet sich die BMPS den Transformationsprozessen in der Medien- und Kreativwirtschaft.

 

Team

Prof. Dr. Klaus Siebenhaar

Geschäftsführender Gesellschafter Institut für Kultur und Medienwirtschaft (IKMW), Professor a.D. für Kultur- und Medienmanagement sowie Professor für Neuere Deutsche Literatur der Freien Universität Berlin, Distinguished Professor für Arts Management und Humanities an der Central Academy for Fine Arts (CAFA) in Peking

Neben der akademischen Karriere vielfältige Tätigkeiten in der Projektentwicklung und -umsetzung im Kultur- und Medienbereich; Entwicklung von Curricula für Master- und Post Graduate-Studiengänge und für Ausbildungsprogramme; nationale und internationale Besucherforschung; Beratungstätigkeit für nationale und internationale Institutionen der Kultur- und Medienwirtschaft, der Kulturpolitik sowie für Non-Profit-Organisationen; zahlreiche Ausstellungen, szenische Lesungen und Kulturfestivals; zahlreiche Publikationen zu Kultur- und Medienmanagement, Literatur-, Kultur- und Theatergeschichte.

Leiter Marketing und Kommunikation und Mitglied der künstlerischen Leitung Deutsches Theater Berlin, 1990-2001; Head of Marketing, Development und Special Events Jüdisches Museum Berlin, 2001-2006.

 

Achim Müller, Dipl. Volksw., Dipl. Kulturmanager

Direktor Forschung und Projektmanagement am Institut für Kultur und Medienwirtschaft (IKMW)

Zahlreiche Nutzer- und Nichtnutzerstudien für nationale und internationale Institutionen im Kultur- und Medienbereich; Evaluation von Vermittlungsprogrammen im Bereich musikalische Bildung; Entwicklung und Implementierung institutionsübergreifender Erhebungskonzepte; regelmäßige Tätigkeit als Moderator und Begleiter von Change Management-Prozessen.

Leiter Sponsoring und Development transmediale, 2003-2006; Leiter Zentrum für Audience Development an der Freien Universität Berlin, 2009-2017, seit 2011 geschäftsführend.

 

Dagmar Boeck-Siebenhaar, Diplom-Pädagogin

Gesellschafterin Institut für Kultur und Medienmanagement, Geschäftsführende Gesellschafterin B&S SIEBENHAAR Verlag + Medien, Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Freien Universität Berlin.

Studium der Slawistik, Germanistik, Pädagogik und Psychologie (in der DDR). Nach dem Ausscheiden als Lehrerin aus der Volksbildung 1988 und Übergangstätigkeiten Anfang der 90er Jahre hat sie den Studiengang Kultur- und Medienmanagement Berlin mitaufgebaut. Bis Ende 2017 war sie als Geschäftsführerin des gleichnamigen Instituts (IKM) sowie in der (praxisorientierten) Lehre im Bereich Kultur- und Medienmanagement tätig.

Arbeitsschwerpunkte: Kulturelle Bildung (als kulturpolitisches Paradigma, als Teil des Audience Development), Management von Medieninstitutionen (Verlags­wirtschaft). Desweiteren Kultur- und Medienprojekte in Theorie und Praxis (z. B. Empowerment-Kolleg. Forum für Medienkompetenz einschließlich wissenschaft­licher Evaluierung). Seit 2009 aktiv in internationalen Austausch- und Qualifizierungsprogrammen (insbesondere China, Türkei, USA). Forschungsschwerpunkt: Kulturell-mediale Bildung; internationaler Kultur­austausch.

 

Stephan Reischl, Staatsexamen, Master Cultural Management

Direktor kulturell-mediale Bildung am Institut für Kultur und Medienwirtschaft (IKMW)

Lehramtsstudium (Deutsch/Musik) an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), Gesangstudium in München und Wien, Studium ‚Master of Cultural Management‘ an der Rome Business School und der Valencian International University. Für das Goethe-Institut verwirklichte Stephan Reischl Orchesterprojekte, Sommercamps und Deutsch-als-Fremdsprache-Projekte zu verschiedenen Themenschwerpunkten (Theater, Musik, Medien, bildende Kunst, Umwelt) mit internationaler Beteiligung, darunter „Wagner goes Rap“, bei dem mehr als 100 Schüler und Schülerinnen aus Izmir 2013 den Wettbewerb der Bayreuther Festspiele gewannen. In Kooperation mit der Stiftung Mercator und YfU-Deutschland organisierte er das Jugendaustausch-Projekt „Merhaba Deutschland – Hallo Türkiye“. Die von ihm entwickelten Formate „DaF-Dokutheater“ und „DaF-Tanz-Theater“ wurden in mehreren internationalen Projekten umgesetzt.

PASCH-Experte am Goethe-Institut Ankara 2012 bis 2015; freiberuflicher Projektentwickler und -koordinator, Camp- und Workshopleiter, Autor und Regisseur von DaF-Theaterproduktionen für das Goethe-Institut und andere Organisationen seit 2015.

Relaunch – Test

Test-Text

Ausfegen/Sweeping up

Am 26. September 2021 wurde das Budapester Herbstkulturfestival mit der Hommage à Beuys „Ausfegen/Sweeping up“ eröffnet. Die Aktion und Ausstellung transponiert die Beuyssche Idee des rituell-gesellschaftspolitischen „Ausfegens“ in das Budapest von heute. Das von Daniel Ongjerth und seiner „Eleven Blokk Foundation“ und Klaus Siebenhaar vom IKMW produzierte Projekt bildete zugleich den Auftakt zur mehrjährigen Kooperation mit dem Budapester 2. Bezirk St. Margret, der „Eleven Blokk Foundation“ und dem IKMW zur modellhaften Weiterentwicklung des Distrikts mit wissenschaftlich-künstlerischen Methoden. Ausgehend von den Beuysschen Ideen des „Ausfegens“, „Ausstellens“ und der „Sozialen Plastik“, sollen unter Einschluss und Beteiligung der Bürger nachhaltige kulturelle Aktivitäten des „Community Building“ initiiert und implementiert werden.

Noch 2021 wird eine entsprechende Studie zum Bezirk vorgelegt werden, für 2022 sind umfangreiche kulturelle, mediale und künstlerische Projekte in Planung, die gemeinsam mit lokalen Partnern und Bürgern in einer Kooperation Berlin-Budapest verwirklicht werden. Ein Kooperationsvertrag zwischen IKMW, der Stiftung „Eleven Blokk“ und der Bezirksregierung wurde bereits abgeschlossen. Gleichzeitig ist eine eigenständige Niederlassung des IKMW in Budapest in Vorbereitung.

Ausstellungseröffnung „Joseph Beuys und die documenta“ in der Deutschen Botschaft in Peking

Am 3. September 2021 wurde vom deutschen Botschafter Prof. Dr. Jan Hecker die von Berlin aus in Kooperation mit dem documenta-Archiv Kassel und der Zeppelin Universität Friedrichshafen kuratierte Kabinett-Ausstellung „Joseph Beuys und die documenta“ in seiner Pekinger Residenz eröffnet. In einem Art-Talk sprachen und diskutierten aus Berlin live zugeschaltet Finanzsenator a. D. Hans Eichel und Kurator Klaus Siebenhaar über das „7000 Eichen“-Projekt, der Direktor der Central Academy of Fine Arts (CAFA) in Peking, Prof. Dr. Yu Ding, über Kassel, die documenta und China sowie sieben CAFA-Studentinnen über ihre Beuys-Images auf der Grundlage ihres „Cosmos-Beuys“-Seminars im Sommersemester 2021.

Neben zahlreichen Fotos, Dokumenten und Fernsehsequenzen in der Haupthalle der Residenz, die die Entwicklung des Beuysschen „Erweiterten Kunstbegriffs“ anhand seiner documenta-Auftritte 1964 bis 1982 und posthum 1987/1992 nachzeichnen und vermitteln, hat das studentische CAFA-Team des begleitend stattfindenden „Cosmos Beuys“-Seminars den Bibliotheksraum in eine eigenständige Ausstellungs-Montage transformiert. Über 80 geladene Gäste, u. a. chinesische Künstler, Kuratoren und Kunstprofessoren, zeigten sich von Idee, Konzeption und Umsetzung beeindruckt. Ein kleines Begleitbuch in deutscher und chinesischer Sprache bietet eine Einführung in Beuys‘ Kunst- und Weltbild.

Mit großer Bestürzung haben wir den völlig unerwarteten, plötzlichen Tod des neuen deutschen Botschafters Jan Hecker zwei Tage nach der Eröffnung zur Kenntnis nehmen müssen.

„Budapest x Berlin“-Projekt mit Neustart

Im September 2021 ist die 2018 begonnene Kulturprojekt-Reihe „Budapest x Berlin“, eine Kooperation des IKMW mit der Kulturstiftung Starke, Berlin, und der Eleven Blokk Art Foundation, Budapest, fortgesetzt worden. In Berlin wurde am 10. September im Löwenpalais der Kunststiftung Starke die Ausstellung „Menschen und Städte: Kim Corbusier“ eröffnet, und am 26. September folgt in Budapest als Hommage à Beuys die Aktion „Ausfegen 21“, mit der das neue Kultur- und Stadtentwicklungsprojekt St. Margret eröffnet wird. Sowohl die erstmals außerhalb Ungarns gezeigten Werke der mit 27 Jahren bereits verstorbenen Kim Corbusier als auch die „Ausfegen“-Aktion intensivieren die internationalen postpandemischen Kunstprojekte des IKMW.

monopol nimmt die Ausstellung zum Anlass für eine umfassende Würdigung von Kim Corbusier.

TADE 21

Interdisziplinäre Plattform des IKMW für Technology, Arts, Design, Education im 21. Jahrhundert

Das IKMW hat eine neue Forschungs-, Projekt- und Lehrplattform konzipiert: TADE 21 – Technology, Arts, Design, Education im 21. Jahrhundert. Hier wird in wissenschaftlichen Studien, forschungsbasierten Praxisformaten, Lehrmodulen und „Schools“ der wechselseitigen  Bedingtheit von Kunst- und digitaler Technologieentwicklung im Zusammenhang mit Organisationsentwicklung, Managementdesign sowie ästhetischer Erziehung und kultureller Kommunikation nachgegangen. Das IKMW wird dazu mit Universitäten, Hochschulen, Kulturinstitutionen und Stiftungen kooperieren. TADE 21 bildet den Auftakt zu einer strategischen Neuausrichtung des IKMW.